15 Stunden lang waren alle Moerser Feuerwehreinheiten im Einsatz, um einen Brand eines Hochhauses-Flachdaches zu löschen. Starker Wind hatte die Löscharbeiten an der Römerstraße erschwert. 126 Menschen wurden evakuiert.
Alarm-Meldung: Feuer Personen in Gefahr, Mo-Scherpenberg, Römerstraße
Meldezeit: 21. April 2020, 12.03 Uhr
Einheiten: Hauptwache, Löschzüge Scherpenberg, Stadtmitte/Asberg, Schwafheim, Kapellen, Hülsdonk, Repelen
Am 21. April wurde die Feuerwehr Moers um 12:03 Uhr zu einem Feuer mit Menschenleben in Gefahr zu einem achtgeschossigen Hochhaus mit 126 gemeldeten Bewohnern alarmiert. Bei Eintreffen der Feuerwehr schlugen bereits Flammen aus dem aus dem ca. 25 mal 25 m großen Flachdach.
Noch während die Drehleitern in Stellung gebracht und der Löschangriff vorbereitet wurde, drangen mehrere Trupps unter Atemschutz in die bereits verrauchten oberen Etagen vor und führten die Bewohner herunter in rauchfreie Etagen. Von hier aus wurden alle Bewohner aus dem Haus evakuiert und auf dem gegenüber liegenden Parkplatz der Geschwister-Scholl-Gesamtschule vom Rettungsdienst versorgt und betreut. Vier Bewohner und ein Polizist wurden wegen des Verdachts einer Rauchgasvergiftung vom Notarzt ambulant behandelt. Eine weitere Bewohnerin wurde wegen eines Kreislaufkollapses ins Krankenhaus transportiert.
Der über zwei Drehleitern und über den Treppenraum vorgetragene Löschangriff war zunächst erfolgreich, doch starke Windböen und bauliche Besonderheit der Unterkonstruktion des Flachdaches trieben das Feuer trotz Riegelstellung der Feuerwehr in die hölzerne Holschicht, so dass es zur Durchzündung des gesamten Daches kam.
Die Einsatzkräfte auf dem Dach wurden zunächst zurückgezogen und der Löschangriff mit mittlerweile drei Drehleitern fortgeführt. Da der Brandherd unter der Bitumenschicht schwer zu erreichen war, wurden mit Spezialsägen die Dachhaut geöffnet und Löschschaum in die Hohlschicht eingebracht. Gegen 17 Uhr war das Feuer unter Kontrolle, jedoch dauerte es noch bis in die frühen Morgenstunden bis die immer wieder aufflackernden Glutnester komplett gelöscht waren.
Über die Dauer des Einsatzes waren über 120 Einsatzkräfte aller sieben Moerser Löscheinheiten und der Hauptwache im Einsatz. Die Feuerwehr Duisburg unterstütze mit einer Drehleiter, das DRK baute eine Verpflegungs- und Betreuungsstelle für die Einsatzkräfte und die Hausbewohner in der gegenüberliegenden Schule auf und das THW unterstützte mit einem Fachberater für Baustatik und einer Einsatzeinheit bei den notwendigen Sicherungsmaßnahmen im Gebäude und bei der Ausleuchtung der Einsatzstelle.
Da das Haus durch die Brandeinwirkung und Löschwasser erheblich beschädigt ist, wurden die Bewohner in Notunterkünfte untergebracht und auch hier durch das DRK versorgt.